Fußball-Bezirksligist RSV Praest ist sportlich gerettet, aber die Mannschaft bricht auseinander. Deshalb reagiert der Vorstand.

Nachdem in den letzten Wochen schon viel spekuliert worden war, steht es nun fest. Obwohl der RSV Praest nach einer hervorragenden Rückrunde inzwischen mit 39 Punkten auf dem Konto den Klassenerhalt in der Fußball-Bezirksliga geschafft hat, wird der aktuelle Tabellenzehnte der Gruppe 5 in der kommenden Saison in der Kreisliga A antreten. Die Entscheidung des Vereins, auf einen Startplatz in der Bezirksliga zu verzichten und freiwillig eine Klasse tiefer zu gehen, teilte RSV-Vorsitzender Michael Kühn dem Staffelleiter Martin Schürmann sowie Christian Herbers, dem Vorsitzenden des Fußball-Kreises 11, am Mittwochabend mit.


Großer personeller Aderlass beim RSV Praest
„Wir bedauern diesen Schritt nach einer über zwei Jahrzehnte sehr erfolgreichen Zeit in Praest ungemein – für unsere Fans, Freunde, Sponsoren und den ganzen Verein“, so Kühn. „Als im Oktober feststand, dass Roland Kock seine Trainertätigkeit beim RSV nicht noch einmal verlängern wird, waren Vorstand und Mannschaft froh, dass mit Marcel Wolters schnell ein von allen gewünschter Nachfolger gefunden war. Leider haben sich dann in den letzten Wochen zahlreiche Spieler aus den unterschiedlichsten Gründen aus dem Kader abgemeldet. Dies konnten wir bis heute nicht kompensieren“, bedauert der Vereinschef.
Viele Gespräche, auch mit der Bitte an die Spieler, uns im ersten Jahr nach Roland Kock zu unterstützen und zu helfen, sind erfolglos geblieben. Meine Enttäuschung darüber möchte ich nicht verbergen. Final müssen wir leider akzeptieren, dass sich die meisten Spieler anders entschieden haben. Daher sind wir letztlich zum Entschluss gekommen, dass es unter diesen Umständen für die Bezirksliga nicht reichen wird“, sagt Kühn. „Nun arbeiten wir an einem zumindest konkurrenzfähigen Kader für die Kreisliga A.“

Zahlreiche Abgänge
Nach den bereits zahlreichen feststehenden Abgängen hat sich inzwischen auch Finn Tiemer dazu entschieden, den RSV Praest zu verlassen und zum linksrheinischen Bezirksligisten SV Rindern zu wechseln. Die weiteren Akteure, die nach dieser Saison gehen werden, sind: Meriton Arifi, Maurice Hühner, Mergim Mehmetaj (alle SV Rees), Marko Cvetkovikj (SuS Kalkar), Jason und Raven Olschewski (beide 1. FC Kleve II), Calvin und Danny Stein (beide VfB Rheingold Emmerich), Maurice Grootens (Hamminkelner SV), Leon Franken, Nils Wenk (beide VfL Rhede) und Nils Rütjes (SV Siegfried Materborn). Auch Pierre Weyerhorst wird künftig woanders kicken.

Noch zwei Heimspiele in der Bezirksliga
Der RSV wird die beiden restlichen Heimspiele in dieser Bezirksliga-Saison am kommenden Sonntag (15 Uhr) gegen Arminia Lirich und am finalen Spieltag gegen Spitzenreiter Rhenania Bottrop bestreiten. Die Emmericher wollen in diesen Partien noch einmal alles geben, um Roland Kock, der nach 21 (!) Jahren als Trainer am Brillackweg aufhören wird, einen positiven Abschied zu bescheren.
„Zum Saisonschluss wird der RSV zwar seinen dann erreichten Tabellenplatz behalten und alle Spiele bleiben auch in der Wertung, aufgrund des erklärten Bezirksliga-Verzichts wird das Praester Team letztendlich aber als Absteiger gewertet“, erläutert Staffelleiter Martin Schürmann. Neben dem RSV und dem abgeschlagenen Schlusslicht TuB Bocholt werden jetzt noch ein weiterer fester Absteiger und ein Teilnehmer für die Relegation gesucht.

Konsequenzen eventuell auch für die B-Liga
Relevant könnte der Praester Rückzug auch für die Kreisliga B im Kreis 11 werden. Sollten am Ende drei Bezirksliga-Teams aus dem Kreis 11 – hier ist zusätzlich zum RSV Praest und TuB Bocholt der TV Voerde noch stark gefährdet – runter in die Kreisliga A gehen, werden nur die Meister der beiden B-Liga-Gruppen aufsteigen und es wird keine weiteren Aufstiegsspiele der Zweitplatzierten geben.


Quelle: NRZ.de | Michael Schwarz